Premio Europa per il Teatro Premio Europa per il Teatro Premio Europa per il Teatro Premio Europa per il Teatro

Schauspielen vor und nach Grotowski

Jerzy Grotowski und sein Laboratorium in Wroclaw/Breslau sind Teil der magischen Legenden des zeitgenössischen Theaters. Seine revolutionären Konzepte und seine einzigartige Methode zu Proben sind für viele ein Ausgangspunkt zur Suche nach neuen Theaterwirklichkeiten geworden. Sein Einfluss auf die Schauspielkunst wird als Wasserscheide, als Wendepunkt angesehen. Aber behält er tatsächlich einen kreativen Elan bei, oder ist er inzwischen nur noch ein schöner Mythos? Was ist der Unterschied zwischen Grotowskis Ideen zur Schauspielkunst und denen seiner Vorgänger – und denen seiner Schüler? Ist es wirklich möglich, seinen Weg fortzuführen, oder ist es mittlerweile lediglich Blendwerk?  Kann man von einer Grotowskischen Tradition sprechen, und, wenn ja, inwieweit ist sie noch aktuell? Welchen Platz hat der Gedanke des „Guru“ im Theater – hat er substantielle Veränderungen in dieser Kunstform verursacht oder ernährt er lediglich unser Bedürfnis nach Mythen? Das Grotowski-Institut und die AICT laden all diejenigen, die Theater machen und auch die Kritiker dazu ein, über all dies nachzudenken und ihre Gedanken an einem auf einem Kolloquium auszutauschen, das im Rahmen des Europa-Preises für das Theater (31. März – 5. April 2009) in Wroclaw (Breslau) stattfinden wird. Unser Seminar findet 10 Jahre nach Jerzy Grotowskis Tod, 50 Jahre, nachdem Ludwik Flaszen und Jerzy Grotowski das Theater der 13 Reihen in Oppeln (Opole) übernommen hatten, das später zum Laboratoriumstheater wurde und 25 Jahre nach der Auflösung des Laboratoriumstheaters statt.